„Das Weiße Haus ist noch dabei, seine offizielle Politik dem Iran gegenüber zu formulieren. Unterdessen fordern hochrangige Beamte und wichtige Verbündete von Präsident Donald Trump die Administration dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um das militante Klerikerregime in Teheran zu stürzen. Anhänger der Forderung, man solle den Würgegriff der klerikalen Führung im Iran beenden, argumentieren, nur so könne dem gefährlichen Treiben des Iran – von seinem Atomwaffenprogramm bis zur Förderung des Terrorismus – Einhalt geboten werden. Kritiker erklären dagegen, bei einer Einmischung im Iran, wo die Erinnerungen an den von der CIA unterstützen Putsch von 1953 noch lebendig seien, bestehe das Risiko einer öffentlichen Gegenreaktion, die die Hardliner nur stärken würde. (…)
Tillerson bemerkte, Trump habe seine Iranpolitik noch nicht festgelegt. Die USA würden mit der iranischen Opposition mit dem Ziel einer ‚friedlichen Wandlung der Regierung’ zusammenarbeiten. Darauf erfolgte eine heftige Reaktion des iranischen Außenministers Javad Zarif auf Twitter. Die USA kehrten seinem Land gegenüber ‚zu ihrer illegalen und wahnhaften Politik des Regimewechsels zurück’. ‚US-amerikanische Regierungsvertreter sollten sich größere Sorgen um die Erhaltung ihres eigenen Regimes machen als um eine Veränderung des iranischen’, fügte er hinzu. Am Mittwoch legte der iranische UNO-Botschafter eine offizielle Beschwerde wegen Tillersons Äußerungen ein. Sie bezeugten ‚einen dreisten Interventionsplan, der gegen alle Normen und Prinzipen des Völkerrechts verstößt’. Eine Gruppe prominenter iranischer Reformer schrieb zudem einen Offenen Brief, in dem sie Tillersons ‚interventionistische’ Haltung verurteilten.“ (Michael Crowley: „Trump allies push White House to consider regime change in Tehran“)