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Projekt zur Rettung jüdischen Kulturerbes im Nahen Osten

„Als Diarna 2008 startete, wurden die meisten Synagogen, jüdischen Schulen und Friedhöfe im Nahen Osten und in Nordafrika seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt und viele waren verfallen. Die meisten der eine Million Juden, die einst zwischen Marokko und dem Arabischen Meer lebten, verließen ihre Länder in den 1950er und 1960er Jahren, um der dortigen antisemitischen Gewalt zu entkommen. Die Kriege im Jemen, im Irak und in Syrien und das Auftreten des Islamischen Staats, der historische Denkmäler mit Spitzhacken und Sprengstoff angreift, bedeuten eine ernsthafte Bedrohung für das Kulturerbe des Nahen Ostens. (…) Doch kennen Juden sich mit gewaltsamen Feinden, die alles daran setzen, ihre Vergangenheit auszumerzen, besonders gut aus. [Diarna-Projektleiter] Guberman wollte verhindern, dass die Zerstörung hunderter Synagogen durch die Nazis im Zweiten Weltkrieg sich im Nahen Osten wiederholt. Ohne Baudenkmäler, die als Zeugen der jüdischen Kultur dienen können, wird das Wissen der Welt um die jüdischen Gemeinden in der arabischen Welt mit dem Aussterben der letzten Generation, die sich daran noch erinnern kann, verschwinden.

Nach der Gründung Israels 1948 kam es in der arabischen Welt zu gewaltsamen Ausschreitungen muslimischer Meuten und zu einer staatlich sanktionieren Politik der Diskriminierung gegen die Juden, die daher fast alle ihre Länder verließen. Die meisten gingen nach Israel, das ihre Auswanderung mit berühmten Operationen wie der Luftbrücke ‚Fliegender Teppich’ von 1949, mit der 50.000 Jemenitische Juden nach Israel befördert wurden, vorantrieb. Eine weitere Operation holte fast die gesamte jüdische Bevölkerung aus dem Irak heraus. Die Juden gingen; ihre alten Synagogen blieben. Als Guberman 2008 seinen politikwissenschaftlichen Abschluss an der Sacred Heart University in Fairfield gemacht hatte und sich fragte, was er als nächstes in Angriff nehmen sollte, gab es nur noch ungefähr 5000 Juden in Nordafrika und im Nahen Osten (Israel nicht eingerechnet). Da es keine jüdischen Gemeinden mehr gab, die sich ihrer hätten annehmen können, wurden Hunderte heilige Stätten in Moscheen, Wohnhäuser und zu anderen Zwecken umgewandelt, oder einfach ignoriert, während ihre Dächer einstürzten und die Inschriften verblassten.“ (Emily Feldman: „Jewish History is Under Siege in the Middle East and These Voluteers Are Rsiking Their Lives to Protect It“)

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