„Diese Gesetzesvorlage sorgt in der Türkei für harsche Kritik: In Zukunft könnten Männer straffrei bleiben, wenn sie mit ihrem minderjährigen Missbrauchsopfer die Ehe schließen. Diesen Vorschlag brachte die islamisch-konservative AKP jetzt ein. Nach Medienberichten sieht der Entwurf vor, dass die Vollstreckung der Strafe verschoben werden kann, wenn der Täter sein Opfer heiratet und der sexuelle Missbrauch vor dem 16. November 2016 stattgefunden hat. Dabei dürfe es bei dem Missbrauch nicht zu ‚Gewalt‘ oder ‚Drohungen‘ gekommen sein oder gegen den Willen des Kindes gehandelt worden sein.
Wie genau das Verschieben der Strafe aussehen könnte, ist aber noch nicht bekannt. Frauenrechtler kritisierten, der Entwurf sei in sich widersprüchlich und bedeute praktisch eine Amnestie für Straftäter. Die Anwältin Arzu Aydogan sagte, der Entwurf ‚öffne Missbrauch Tür und Tor.‘ Außerdem könnten damit Kinderehen gerechtfertigt werden.” (Bericht auf Spiegel Online: „AKP-Gesetzesvorhaben in der Türkei. Sextäter könnten Strafe entgehen – durch Heirat“)