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Wie iranische Holocaust-Leugnung verharmlost wird

Sehr geehrte Redaktion der Salzburger Nachrichten,

auf der SN-Webseite findet sich eine APA/dpa-Meldung mit dem Titel „Holocaust-Ausstellung in Karikaturenhaus in Teheran“, in der zu lesen ist, in der iranischen Hauptstadt finde „erneut eine Ausstellung zum Thema Holocaust“ statt. Tatsächlich handelt es sich dabei freilich um eine Ausstellung mit Zeichnungen, in denen der Holocaust geleugnet, relativiert oder lächerlich gemacht wird.

Eine antisemitische Veranstaltung, die die Leugnung des systematischen Massenmordes an den europäischen Juden zum Zweck hat, als „Holocaust-Ausstellung“ zu bezeichnen, ist völlig inakzeptabel. Unhaltbar ist darüber hinaus die Behauptung, der iranische Präsident Rohani gelte als „vehementer Kritiker der israelischen Regierung“. Wahr ist vielmehr, dass Rohani Israel jegliches Existenzrecht abstreitet und den jüdischen Staat als „eiternden zionistischen Tumor“, als „alte Wunde im Köper der islamischen Welt“, als „elendes Land“ sowie als „großen zionistischen Satan“ bezeichnete.

Sich zur Weißwaschung von Rohanis Israel-Hass auf „(die) jüdische Gemeinde in Teheran“ zu beziehen, ist empörend: Die Juden im Lande, die dem iranischen Regime schutzlos ausgeliefert sind, können gar nicht anders, als ihren Unterdrückern nach dem Mund zu reden, sind sie doch andernfalls ständig mit der Gefahr konfrontiert, als ‚zionistische Agenten‘ verfolgt zu werden. Die Übernahme einer derart skandalösen Agenturmeldung ist einem seriösen Medium wie den Salzburger Nachrichten unwürdig.

Mit freundlichen Grüßen,
Florian Markl
Mena Watch

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