Von Florian Markl
Zwei Tage ist es her, dass die Imame der „Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich“ (IGGiÖ) medienwirksam eine Deklaration gegen „Extremismus, Gewalt und Terror“ veröffentlichten. Darin war auch ein Bekenntnis zum Kampf gegen Antisemitismus enthalten. Die Frage nach der Ernsthaftigkeit dieser Bemühungen stellt sich aber, wenn einen Blick auf die versammelten Imame wirft. In der Mitte des Fotos ist IGGiÖ-Chef Ibrahim Olgun zu sehen. Etwas daneben, am rechten Bildrand, steht Erich Waldmann, Imam der schiitischen Imam-Ali-Moschee in Wien – und Mitorganisator der hiesigen Al-Quds-Tage, also jener vom islamistischen Regime in Teheran ins Leben gerufenen Aufmärsche, auf denen alljährlich die Vernichtung Israels propagiert wird. Der Kampf gegen Antisemitismus, zu dem sich die Imame der IGGiÖ bekennen, steht offenbar nicht im Widerspruch zur Agitation für die Beseitigung des jüdischen Staates – obwohl das nach der unlängst von der Bundesregierung angenommenen Definition nichts anderes als Antisemitismus ist.