Die israelische Luftwaffe als Friedensbewegung

Die Bilanz ist ernüchternd und spricht zugleich eine deutliche Sprache: 1981 bombardierte die israelische Luftwaffe den irakischen Kernreaktor Osirak und beendete damit mehr oder weniger das militärische Atomprogramm Saddam Husseins.

2007 bombardierte die israelische Luftwaffe den mit nordkoreanischer Hilfe gebauten Atomreaktor im syrischen Deir ez Zor und beendete damit wohl ein weit fortgeschrittenes, heimliches Atomprogramm, das Assad zusammen mit den Nordkoreanern und Iranern betrieb.

Zwei militärische Interventionen gegen Produktionsstätten von Massenvernichtungswaffen, die zwei Mal – darin ist man sich weltweit heute mehr oder minder einig – recht fortgeschrittene militärische Atomprogramme erfolgreich unterbrochen haben, ohne dass es bei diesen Einsätzen zu hohen Verlusten unter Zivilisten gekommen wäre.

Umgekehrt wiederum gibt es bislang kein einziges Beispiel, dass Diplomatie langfristig erfolgreich gewesen wäre, einen der so genannten Schurkenstaaten von der Entwicklung und Produktion von Massenvernichtungswaffen abzuhalten.

Der gescheiterte Deal mit Nordkorea aus dem Jahr 1994 steht stellvertretend für ein Scheitern von Diplomatie, das man nur als tragisch bezeichnen kann, betrachtet man heute die Folgen. Leider spricht bislang auch nur sehr wenig dafür, dass längerfristig das 2015 mit dem Iran abgeschlossene Abkommen den gewünschten Erfolg zeigen wird.

Und dann ist da noch Syrien, dessen Regierung – inzwischen bestätigt selbst die UN, was jeder hätte wissen können – mehrfach und systematisch Giftgas gegen die eigene Bevölkerung zum Einsatz brachte und so Tausende qualvoll tötete.

Auch hier siegte angeblich die Diplomatie über den Bellizismus und 2014 schloss man mit dem syrischen Diktator einen Vertrag, der die Vernichtung seiner Chemiewaffen vorsah. Natürlich hielt er sich nicht an den Vertrag, behielt einen Teil seines Arsenals und setzte auch weiterhin chemische Kampfstoffe ein. Bis auf einen militärisch unbedeutenden Einsatz der Trump-Administration blieb sein Handeln folgenlos.

Die israelische Luftwaffe als Friedensbewegung

Heute Morgen jedoch griffen israelische Kampflugzeuge in Syrien eine Anlage an, in der das syrische Regime wohl einen Teil jener Chemiewaffen  lagert, die es eigentlich hätte vernichten müssen:

„Syrische Berichte meldeten Donnerstagmorgen, dass israelische Kampfflieger in der Nacht eine Anlage im Norden Syriens angegriffen hätten, in der das Regime angeblich Chemiewaffen lagerte. Den Berichten zufolge handelte es sich um das syrische Wissenschaftliche Studien- und Forschungszentrum (CERS) in der Nähe von Masyaf in der Hama-Region. (…)

CERS ist eine syrische Regierungsagentur, die westliche Regierungsvertreter seit langem mit der Chemiewaffenproduktion in Verbindung bringen.

Ein hochrangiger Vertreter der syrischen Opposition erklärte 2014 der Times of Israel gegenüber unter Berufung auf Sicherheitsbeamte, die damals noch für das Regime arbeiteten, Assads Streitkräfte lagerten chemische Wirkstoffe und chemiewaffenfähige Raketen in der Anlage, zu der die mit der Überwachung der Vernichtung der Chemiewaffen betrauten internationalen Inspektoren keinen Zugang erhalten hätten.“

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Israel weiß, welche Ziele es in den Nachbarländern angreift. Es wird also stimmen, dass es sich um eine entsprechende Anlage gehandelt hat. Nun obliegt es jedem selbst zu entscheiden, wer in der Vergangenheit effektiver Menschenleben gerettet und für so etwas wie Frieden gesorgt hat: Die israelische Luftwaffe oder die sogenannte Internationale Staatengemeinschaft.

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