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Die Krone und ein jüdischer Kronzeuge

Peter Gnam, so bemerkte einmal die Branchenzeitschrift Der österreichische Journalist, sei der schreibende „Exekutor“ der Kronen Zeitung, dem „keine Häme, kein verbaler Schmutzkübel, keine emotionsgeladene Einseitigkeit zu grauslich“ sei. Besonders seit Beginn der Flüchtlingskrise ist Gnam in seinem Element. Tag für Tag hämmert er in die Tasten, warum Ausländer nichts in Österreich verloren hätten und die FPÖ immer schon Recht gehabt habe. Heute zeigte er sich erfreut darüber, dass außer ihm selbst noch jemand anderer freundliche Worte über die Freiheitlichen und deren Führer gefunden habe. Zwar, so meinte der Unternehmer Martin Schlaff in einem Presse-Interview, gebe es in der FPÖ „ein paar Ewiggestrige“, aber die Partei werde nicht in der „Schmuddelecke“ bleiben. „Strache äußert sich in einer Art und Weise, die ich unterschreiben kann.“ Im wahrscheinlichen Fall einer Regierungsbeteiligung erwarte Schlaff, „dass sich die FPÖ zum Positiven entwickelt“. Die Freude über diese Worte dürfte für Gnam aus einem speziellen Grund groß gewesen sein: Als „Martin Schlomo Mordechai Joschua Schlaff“ stellte Gnam den „‚Rote(n)‘ Milliardär“ vor – damit auch noch der letzte Krone-Leser verstand, dass es nicht nur ein Sozialdemokrat, sondern vor allem auch ein Jude war, von dem die Freiheitlichen gewissermaßen einen Koscher-Stempel verpasst bekommen hätten.

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