Der Islamische Staat und der palästinensische Konsens

terror_jerusalemSehr geehrte Presse-Redaktion,

Susanne Knaul beendet ihren Bericht über den Terroranschlag in Jerusalem unter Berufung auf nicht näher genannte „Beobachter“ mit der Bemerkung, der „palästinensische Terror ziele primär auf die Befreiung Palästinas, die Palästinenser setzten dabei auf internationale Unterstützung – allerdings nicht auf die Terrormiliz IS.“ Man könne nicht ausschließen, „dass es hier Andersdenkende gibt – hier stünden sie aber wohl außerhalb des palästinensischen Konsenses.“

Um einen „Andersdenkenden“ handelt es sich demnach, wenn ein Palästinenser sich auf den Islamischen Staat beruft, während er mit einem Fahrzeug versucht, möglichst viele Juden zu töten – und nicht wie sonst üblich dieselbe Bluttat im Namen von Fatah oder Hamas begeht. Nicht der Judenmord an sich positioniert also den Attentäter „außerhalb des palästinensischen Konsenses“, sondern lediglich die falsche Urheberrechtsbezeichnung, die nicht dazu beitragen würde, „internationale Unterstützung“ zu lukrieren. Ich weiß nicht, ob Frau Knaul das zum Ausdruck bringen wollte, aber ihre Formulierung sagt einiges aus – über den „palästinensischen Konsens“ wie über dessen „internationale Unterstützung“.

Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Florian Markl
Mena Watch – der unabhängige Nahost-Thinktank

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