„Berichten auf jihadistischen Websites zufolge wurde einer der Anführer des Islamischen Staats, der der Gruppe die religiöse Rechtfertigung dafür lieferte, ‚ungläubige’ Frauen als Sexsklavinnen zu halten, Anfang der Woche bei einem US-amerikanischen Luftangriff getötet. In Beiträgen im Deep Web heißt es, der 32jährige Turki al-Binali sei am Montag umgekommen. Alex Kassirer von der Organisation Flashpoint Intelligence, die im Auftrag von NBC News die Präsenz des Islamischen Staats in den sozialen Medien beobachtet, berichtete, die Jihadisten würden ‚viele Fotos von ihm veröffentlichen und ihn überschwänglich loben. Manche verweisen dabei auf seinen Kunya, seinen Kampfnamen Abu Sufyan al-Sulami.’ Viele der Beiträge sind mit einem arabischen Hashtag gekennzeichnet, der übersetzt ‚das Märtyrium von Sheikh Turki al-Binali’ lautet. (…)
Al-Binali war ein bahrainischer Kleriker, der die Führung des Islamischen Staats in zahlreichen Fragen mit religiösen Urteilen beriet. Einmal erklärte er in einem Onlineforum: ‚Es steht außer Zweifel, dass die Versklavung [der Frauen] ungläubiger Kämpfer’ statthaft sei. ‚[Frauen] und Kinder dürfen nicht getötet werden, sie werden Sklaven des Muslime’, führte er weiter aus. Der Islamische Staat ist militärisch gegen eine Reihe muslimischer Minderheiten und anderer Konfessionen vorgegangen, darunter die jesidische Minderheit im Irak. Die jesidischen Frauen und Mädchen wurden allesamt versklavt. Mehr als 3000 Frauen und Mädchen wurden gefangen genommen, als der Islamische Staat die traditionell jesidischen Dörfer rund um den im Nordwesten des Irak gelegenen Sindschar-Berg im August 2014 angriff. Damals stand al-Binali Berichten zufolge der Forschungs- und Fatwa-Abteilung des Islamischen Staats vor. Diese erließ im gleichen Zeitraum eine Fatwa, die die Vergewaltigung ungläubiger Frauen gestattete.“ (Kenzi Abou-Sabe / Robert Windrem: „ISIS Leader Who Approved Sex Slaves Killed by U.S. Airstrike“)