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Irakische Gesetze bieten Opfern sexueller Gewalt durch IS kaum Schutz

Irakische Gesetze bieten Opfern sexueller Gewalt durch IS kaum Schutz„Der Irak muss dafür sorgen, dass Frauen und Mädchen, die durch Kämpfer des Islamischen Staats sexuelle Gewalt erlitten haben, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung erfahren, erklärten Ermittler der UNO am Dienstag. Tausende Menschen, überwiegend Angehörige ethnischer und religiöser Minderheiten im Irak, wurden seit dem Durchmarsch des Islamischen Staats durch weite Teile des Irak im Jahr 2014 Opfer sexueller Gewalt. Der Bericht konzentriert sich insbesondere auf die irakischen Jesiden. Viele wurden verschleppt und zur Konversion gezwungen, versklavt oder gezwungen, für den Islamischen Staat zu kämpfen. ‚Frauen und Mädchen, die dem Islamischen  Staat in die Hände fielen, insbesondere Jesidinnen und weibliche Angehörige anderer Minderheiten, wurden in besonderem Maße Opfer von Menschenrechtsverletzungen und Verstößen gegen das Völkerrecht’, so der Bericht der UNO-Unterstützungsmission im Irak und des UNO-Menschenrechtsbüros. Mehr als 6800 Jesiden wurden vom Islamischen Staat verschleppt. Es wird davon ausgegangen, dass sich von ihnen noch 3000 in Gefangenschaft befinden.

Der Bericht forderte, dass die Opfer angemessene medizinische, psychosoziale und finanzielle Unterstützung erhalten. ‚Die vom Islamischen Staat zugefügten körperlichen, psychischen und emotionalen Verletzungen sind mehr oder weniger unvorstellbar. Wenn die Opfer ihr Leben und das ihrer Kinder wieder in den Griff bekommen sollen, brauchen sie Gerechtigkeit und Wiedergutmachung’, erklärte der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte Zeid Ra’ad’ Al Hussein. Der auf Interviews mit Überlebenden beruhende Bericht stellt fest, es bedürfe wichtiger Änderungen im Justizsystem, um Opfern effektiv helfen zu können. Ermittler der UNO verwiesen auf Lücken in den rechtlichen Rahmenbedingungen sowohl im Irak und in Irakisch-Kurdistan, wodurch ‚Frauen und Kindern, die sexueller und anderen Formen der Gewalt ausgesetzt waren, der angemessene Respekt und Schutz weitgehend verweigert wird’. Die auf sexuelle und häusliche Gewalt bezogenen Gesetze des Irak böten Frauen keinen zureichenden Schutz und würden einer strafrechtliche Verfolgung der vom Islamischen Staat begangenen Verbrechen im Weg stehen.“ (Bericht auf Ekurd Daily: „UN says Iraq must ensure Islamic State’s victims of sexual violence see justice“)

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