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Humanitäre Hilfe à la Putin und Assad

„Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu bezeichnete das Angebot als ‚groß angelegten humanitären Einsatz‘. Tatsächlich geht es Assad und seinen Verbündeten aber darum, den Sturm auf die letzten Rebellenviertel in Aleppo vorzubereiten. Die unausgesprochene Botschaft hinter dem Fluchtangebot lautet nämlich: Wer jetzt nicht fliehen kann oder will, ist ein Terrorist und damit legitimes Ziel für Russlands Raketen und Assads Fassbomben. (…) Die Eingeschlossenen fürchten ohnehin eine Flucht ohne Wiederkehr. Die bisherigen fünf Kriegsjahre in Syrien haben gezeigt, dass es zu Assads Taktik gehört, sunnitische Regimegegner aus ihren Dörfern und Städten zu vertreiben, nachdem diese von Regierungstruppen zurückerobert wurden.

Ein Beispiel dafür ist die Stadt Homs: Aufständische hatten die Armee 2011 aus großen Teilen des Ortes zurückgedrängt, später wendete sich das Blatt. Im Februar 2014 willigten die Rebellen ein, die eingeschlossene Altstadt von Homs zu verlassen. Anschließend spielten sich Szenen ab, die Europa noch aus dem Bosnienkrieg kennt: Die Männer wurden von ihren Frauen und Kindern getrennt und verschleppt. Hunderte sind bis heute verschwunden. Nach Beendigung der Kampfhandlungen durften auch die überlebenden sunnitischen Einwohner nicht in ihre zerstörten Häuser zurückkehren. Das wissen auch die Menschen in Aleppo“.

(Christoph Sydow: „Belagerung von Aleppo: Assads vergiftetes Versprechen“)

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