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Was der Anschlag von Orlando mit dem Islam zu tun hat

„Bei der Tat von Orlando scheint die Homophobie ebenfalls eine Rolle zu spielen. Möglich, dass ein homosexueller Täter aus Angst und Selbsthass gemordet hat, der IS lieferte ihm einen Ausweg aus Scham und Verunsicherung, mit der Tat eines machohaften Helden, der für den Übervater Allah tötet. Das Tabuisieren sexueller Themen ist in allen patriarchalischen Gesellschaften ein Problem, auch in den muslimischen.

Hat das alles ‚nichts mit dem Islam zu tun‘? Als während des Gazakrieges 2014 tausende junger Muslime in Europa antisemitische Parolen riefen, als sie Synagogen und Juden attackierten, fiel dieser Satz auch. In den Medien war die Rede von den traditionell guten Verbindungen zwischen Muslimen und Juden im Nahen und Mittleren Osten und im Maghreb, von der gemeinsamen Geschichte, den Ähnlichkeit der Sprachen und Religionen. Das alles stimmt, aber es hilft nicht weiter in einer Gegenwart, in der Antisemitismus bei etwa 90 Prozent der Muslime weltweit zum Alltag gehört.

Ein Zusammenhang zwischen islamistischen Attentaten, die sich gegen Juden, Amerikaner, Homosexuelle richten, und ‚dem Islam‘ wird weiter geleugnet. Es heißt dann gern, die Täter hätten den Islam falsch verstanden. Aber sie haben nur das, was fast alle in ihrem Umfeld sagen, in die scharfe Soße des Salafismus getunkt, es explosiver, destruktiver werden lassen. Leute, die Gewalt sonst ablehnen, posteten nach dem Massenmord in Orlando, da habe es mal ‚die Richtigen getroffen‘.“

(Ahmad Mansour: „Islam und Terror. Der Islam muss sich reformieren“)

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