„(B)ei diesem neuen Typ Dschihadist verwischen die Grenzen zwischen islamistischem Extremismus, organisiertem Verbrechen oder Flüchtlingsexistenz. Auffallend viele der nach den Massakern in Paris und Brüssel identifizierten IS-Täter hatten eine kriminelle Karriere hinter sich. Ihre verbrecherischen Fähigkeiten erwarben sie als Straßendiebe, Drogenhändler oder kleine Ganovenbosse, bevor sie für den ‚Islamischen Staat‘ auf Mordmission gingen. Extremismusforscher Peter Neumann vom King’s College in London nennt diese Amalgamierung von Kriminalität und Islamismus ‚einen operativen Aspekt des Islamischen Staates‘. (…)
Vor allem auf dieses volatile muslimisch-kriminelle Milieu, in dem sich Täter bisweilen binnen weniger Wochen radikalisieren, zielen die neuen ‚Gebrauchsanleitungen‘ für Terrorangriffe, die der ‚Islamische Staat‘ seit Kurzem in seinen Propagandaheften verbreitet. So enthält die Novemberausgabe der Onlinezeitschrift Rumiyah (Rom), die in Englisch, Deutsch, Französisch, Russisch, Türkisch, Uigurisch, Paschtu und Indonesisch erscheint, genaue Ratschläge für Terrorangriffe mit Lastwagen. ‚Fahrzeuge sind wie Messer, sie sind sehr leicht zu beschaffen‘, heißt es in dem dreiseitigen Artikel. Als mögliche Anschlagsziele sind aufgelistet: große Versammlungen, stark frequentierte Bürgersteige, Wahlkampfveranstaltungen und Märkte – wie jetzt der Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin.“ (Martin Gehlen: „Ein neuer Typ Dschihadist“)
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