„Als ich 2014 in die Vereinigten Staaten kam, war ich sofort überrascht, dass so viele Menschen dort Pauschalurteile über den Syrienkonflikt von sich geben. Viele ‚Experten’ unternehmen zur ‚Tatsachenfeststellung’ Kurzreisen in Gegenden unter Regierungskontrolle, um irgendeine verborgene Wahrheit über Syrien zu ‚enthüllen’. Doch wissen sie wenig bis gar nichts über die Komplexitäten des Landes.
Selbst jemand, der – wie ich – dort geboren wurde und aufgewachsen ist, kann die Situation in einem Zeitungsartikel mit 7500 Zeichen nur schwer vermitteln. Wenn ein Syrer die Situation im Land nicht prägnant zusammenfassen kann, was sagt das über jemanden aus, der aufgrund einer kurzen Tour mit Regierungstruppen weitreichende Behauptungen aufstellt? (…)
Unter denen, die dem westlichen Leser helfen sollen, den Konflikt zu verstehen, und die oft ‚Nahostexperten’ genannt werden, machen einige allgemein gehaltene Behauptungen die Runde. Im Folgenden analysiere ich einige davon: […]“ (Loubna Mrie: „What western ‘experts’ get so wrong about the conflict in Syria“)