„In den vergangenen acht Jahren, so der ehemalige [israelische] Botschafter in den USA Michael Oren, saß im Weißen Haus ein Präsident, für den die Zweistaatenlösung die einzige Lösung war. Dennoch haben die Palästinenser sich diese Situation zu keinem Zeitpunkt zunutze gemacht, sondern sich geweigert, mit Israel darüber zu verhandeln, wie eine derartige Lösung aussehen könnte.
Oren zufolge haben Trump und Netanyahu am Mittwoch gesagt, dass die Zweistaatenlösung gegenwärtig nicht machbar ist. Daher besteht die Notwendigkeit, nach anderen, realistischeren Lösungen zu suchen. Obama und Kerry haben derartige Überlegungen abgewürgt, indem sie darauf bestanden, nur ihr Vorschlag sei machbar. ‚Es herrschte eine enorm ideologische Halsstarrigkeit’, so Oren, ‚die jedes kreative Nachdenken verunmöglichte’.
Mit einer flapsigen Bemerkung habe Trump diese ideologische Halsstarrigkeit verworfen und den Weg für andere Ideen freigemacht. Und es gibt durchaus Alternativen, so Oren.
‚Es mögen keine idealen Lösungen sein, aber Lösungen sind es gleichwohl. Sie würden Zwischenmaßnahmen umfassen und anerkennen, dass es im Alltag zweistaatenähnliche Realitäten geben könnte, die vielleicht dem nicht entsprechen, was wir als Zweistaatenlösung kennen, die es aber den Palästinensern dennoch ermöglichen würden, in Wohlstand und Sicherheit zu leben, und auch für Israel von Vorteil wären’.“ (Herb Keinon: „Changing the conversation“)