„Die muslimische Welt verliere im Rahmen der Abwanderung qualifizierter Kräfte seit langem intelligente Studierende an den Westen, erklärte Präsident Recep Tayyip Erdoğan am 26. Juli. Es müsse ein Weg gefunden werden, diese Emigration zu verhindern. ‚Wir müssen so schnell wie möglich Maßnahmen ergreifen, die diese Abwanderung verhindern, denn sie verwandelt unsere Wissenschaftslandschaft in eine Wüste’, sagte Erdoğan bei einer an seinem Amtssitz in Beştepe (Ankara) abgehaltenen Veranstaltung zur Hochschulbildung in der muslimischen Welt.
Es gebe nur wenige Universitäten in der muslimischen Welt, die zu den angesehensten 500 weltweit gehörten, fügte er hinzu. Daher würden die begabtesten jungen Leute in den Westen ziehen. ‚Hinzu kommt, dass wir dadurch jede Menge Geld an westliche Länder zahlen. Wenn diese Studenten ihre Studien abgeschlossen haben, erwarten wir naturgemäß, dass sie in ihre Länder zurückkehren und ihren eigenen Völkern dienen. Doch meistens kehren die Absolventen nicht in ihre Heimatländer zurück, sondern bleiben dort, wo sie ausgebildet wurden’, bemerkte er. ‚Diese Situation erklärt sich nicht zuletzt daraus, dass sie den Lebensstandard, an den sie sich gewöhnt haben, nicht aufgeben wollen. Aber ich glaube, dass wir als Staatsoberhäupter über die wirklichen Gründe nachdenken müssen, die dazu führen, dass unsere Jugend sich von uns distanziert’, so Erdoğan weiter. Während die OECD-Länder 5.2 Prozent ihres Haushalts in die Bildung investierten, liege diese Zahl in der muslimischen Welt noch nicht einmal bei 1 Prozent. Die Bildung sei für die regierende AKP eine Priorität.“ (Bericht in Hürriyet Daily News: „Muslim world needs to prevent brain drain to West, President Erdoğan says“)