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Einsame Wölfe? Wie der IS seine Anschläge koordiniert

Einsame Wölfe? Wie der IS seine Anschläge koordiniert„Weltweit sind die Behörden mit einer Flut von Angriffen konfrontiert, die der Unterstützung des Islamischen Staats dienen sollen. Vor diesem Hintergrund biete der Fall Yazdani [ein indischer IS-Rekrut; Anm. Mena Watch] ein beunruhigendes Beispiel für das, was die Terrorabwehrexperten aktivierte oder ferngesteuerte Angriffe nennen: Gewalt, die von Agenten in Gebieten, die sich unter Kontrolle des Islamischen Staats befinden, geplant und angeleitet wird, Agenten deren einzige Verbindung zum Möchtegernattentäter das Internet ist. (…) Die meisten der Agenten, die solche Angriffe planen und anleiten, bleiben anonym. Als die Mitglieder der Zelle von Hyderabad letzten Sommer verhaftet wurden, konnten sie noch nicht einmal die Nationalität ihrer Gesprächspartner beim Islamischen Staat angeben, geschweige denn ihr Aussehen beschreiben. Da die Rekruten angewiesen werden, verschlüsselte Nachrichtensysteme zu verwenden, bleibt die Lenkung durch die Terrorgruppe oft verborgen.

Daher wurden in den letzten Jahren ferngesteuerte Verschwörungen in Europa, Asien und den Vereinigten Staaten, einschließlich des Angriffs auf das Bürgerhaus in Garland (Texas), anfänglich als das Werk von Einzeltätern ohne operative Verbindungen zum Islamischen Staat bezeichnet, und die direkte Kommunikation mit der Gruppe erst später entdeckt. Obwohl in vielen dieser Fälle die Spur zu Urhebern führte, die in Syrien leben, ist die Methode der Gruppe als solche kaum davon abhängig, dass sie dort oder im Irak weiterhin über einen Rückzugsort verfügt. Für Angreifer, die in ihrem eigenen Umfeld zuschlagen und die nicht mehr zu Ausbildungszwecken ins Ausland reisen müssen, sind Visaeinschränkungen und Sicherheitsmaßnahmen an Flughäfen kaum von Bedeutung. Eine sorgsame Untersuchung erfolgreicher und erfolgloser Anschlagspläne im Namen des Islamischen Staats in den letzten drei Jahren zeigt an, dass angeleitete Angriffe einen steigenden Anteil an den Operationen der Gruppe ausmachen, die auch als ISIS, ISIL oder Daesh bekannt ist. (…) ‚Ich fürchte, dass hier die Zukunft von ISIS liegt’, sagte Bridget Morent, eine Analystin, deren Forschung zu den virtuellen Anstiftern kürzlich in Foreign Affairs erschien.“ (Rukmini Callimachi: „Not ‚Lone Wolves‘ After All: How ISIS Guides World’s Terror Plots From Afar“)

 

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