„Der frühere Al-Jazeera-Korrespondent Aktham Suliman beschreibt in „Krieg und Chaos in Nahost“, wie arabische Medien gezielt die öffentliche Meinung manipulieren. Der Leser gewinnt Einsichten, die auch hartgesottene Kenner der Region frösteln lassen. (…) 2011, im Arabischen Frühling, wurde Al Jazeera zum Propagandasender umgebaut. Der Herrscher von Katar, Emir Hamad bin Khalifa al Thani, unterstützte die Muslim-Brüder. Er mischte sich mehr und mehr in die redaktionellen Inhalte ein und schrieb den Journalisten vor, was sie zu senden und zu sagen hätten: ‚Bei dem arabischen Frühling hat Al Jazeera so gelogen, dass die ganze Welt an die Demokratiebewegung glaubt, an friedliche Demonstranten in Libyen. Dem war aber nicht so.‘ Mit Demokratie habe der Arabische Frühling nichts zu tun gehabt, sagt Aktham Suliman. Al Jazeera habe zum Beispiel die Wahlen in Ägypten so manipuliert, dass nur eine Partei gewinnen konnte: Die Muslim-Brüder. (…)
Verkompliziert hat sich in diesem Sommer die Situation durch die so genannte Katar-Krise. Saudi-Arabien und die Vereinigten Emirate haben einen Boykott gegen Katar begonnen und fordern, Al Jazeerah solle geschlossen werden. Doch dies, sagt Aktham Suliman, sei eine groteske Situation, weil beide Seiten in dem Konflikt mit Fake News reagierten: ‚Das Interessante ist, dass ein Fake News Sender – und seit 2011 ist Al Jazeera ein Fake News Sender – mit den gleichen Waffen geschlagen wird, diesmal von den Vereinigten Arabischen Emiraten. Ein sehr interessanter Medienkrieg, allerdings kann keiner hier beanspruchen, der Saubermann zu sein. Katar und UAE stehen in Konkurrenz, denn beide sitzen im gleichen Boot.‘“ (Werner Bloch: „Fake News aus 1001 Nacht“)