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Ex-US-Botschafter: USA werden Syrien an den Iran verlieren

Ex-US-Botschafter: USA werden Syrien an den Iran verlieren„Ein ehemaliger US-amerikanischer Botschafter in Syrien hat erklärt, die syrische Regierung und ihre Alliierten, darunter der Iran, würden die Bestrebungen der USA, Einfluss in dem Land auszuüben, vereiteln, und die kurdischen Kämpfer würde ihr Bündnis mit Präsident Donald Trump und seiner Administration teuer zu stehen kommen. Robert Ford, der unter Präsident Barack Obama von 2011 bis 2014 als Gesandter in Syrien diente, sagte am Montag in einem Interview mit der in London herausgegebenen arabischsprachigen Zeitung Asharq Al-Awsat, dass ‚Obama der Trump-Administration nicht viele Optionen hinterlassen hat zur Verwirklichung ihres Ziels’, den Islamischen Staat zu schlagen und dem Vormarsch des Iran in der Region Einhalt zu gebieten. Während Russland und der Iran den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad gegen verschiedene Aufständische und Dschihadisten, die ihn zu stürzen suchen, unterstützen, haben die USA sich auf die Seite einer uneinheitlichen Koalition, der Demokratischen Kräfte Syriens, geschlagen, die überwiegend aus Kurden besteht, der aber auch Angehörige anderer ethnischer Minderheiten und Araber angehören. Trotz der jüngsten Erfolge der Gruppe bei der Erstürmung der Hauptstadt des Islamischen Staats Raqqa ‚ist das Spiel aus’, so Ford mit Blick auf die Pläne der USA, Assad zu stürzen oder in dem Land mit dem Iran zu konkurrieren.

‚Der Iran wird seine Position weiter ausbauen’, erklärte Ford und prognostizierte, wie sich die Fronten in den nächsten Jahren entwickeln könnten. Assad werde sich weiterhin auf den Westen des Landes stützen können und der Iran die regierungstreuen Streitkräfte stärken. Diese würden die USA schließlich zum Rückzug aus dem Osten Syriens zwingen, so wie es der vom Iran unterstützten schiitischen Terrorgruppe Hisbollah in den 1980er Jahren im Libanon gelungen sei. ‚Assad hat gewonnen, will sagen, er ist der Sieger, oder zumindest meint er das’, sagte Ford der Zeitung gegenüber und suggerierte, es sei unwahrscheinlich, dass der syrische Machthaber der Kriegsverbrechen wegen, derer er vom Westen beschuldigt wird, zur Rechenschaft gezogen würde. ‚In zehn Jahren wird er vielleicht das ganze Land zurückerobern.’ (…) Das Bündnis mit den USA (…) werde sich für die Kurden als schwerer Fehler erweisen, so Ford weiter. Die Unterstützung der USA für die Kurden werde sich – ähnlich wie im Irak nach der Eroberung – nach der Niederlage des Islamischen Staats in Raqqa und anderen Gebieten in Luft auflösen. ‚[Die USA] werden die Kurden nicht gegen Assads Streitkräfte verteidigen’, meinte der ehemalige Botschafter. ‚Was wir mit den Kurden machen, ist nicht nur politisch unklug, sondern unmoralisch.’“ (Tom O’Connor: „U.S. Will Lose Syria to Iran and Abandon Kurdish Allies, Former Ambassador Says“)

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