Die problematische Kooperation mit Islamverbänden

Die problematische Kooperation mit IslamverbändenMuslime, die dem politischen Islam nicht Folge leisten wollen und ihn öffentlich kritisieren, werden verhöhnt, bedroht oder denunziert. Das Unbehagen nimmt bei vielen Muslimen, nennen wir sie die Unsichtbaren, hierzulande zu, die diese Entwicklung des politischen Islam mit Sorge beobachten und gelähmt sind.

Sie hoffen auf ein wirkliches Erwachen der Politik, die sich aus Toleranzerwägungen und auch aus Unkenntnis zu sehr zurückhält. Allein, den Unsichtbaren fehlt der Mut, jenen Paroli zu bieten, die in Islamverbänden ungefragt in ihrem Namen sprechen.

Wenn [Innenminister] Thomas de Maizière diese Muslime auffordert, sich zu organisieren, greift er in ihre bewusst gewählte Autonomie ein und zeigt bemerkenswerte Unsensibilität. Die Mehrheit der Muslime hierzulande will sich nämlich nicht organisieren.

Diese Menschen wollen keinen Sprecher. Sie wollen ausschließlich als Bürgerinnen und Bürger auf Augenhöhe in diesem Land akzeptiert werden. Ihre Identität speist sich aus mehr als nur dem Islam. Aber genau das wollen Islamisten verhindern und niemals akzeptieren.

Andere leben in engstirnigen Communitys und fürchten Ausgrenzung gegenüber ihren Familienmitgliedern, sollten sie sich kritisch äußern. Aber auch die Sorge um Familienmitglieder und Eigentum in ihren Herkunftsländern lässt viele passiv werden. Hinzu kommt die Sorge, durch Rechtspopulisten instrumentalisiert zu werden.

Diese Menschen fühlen sich von der Gesellschaft im Stich gelassen. Wie so oft, wenn sie von Rassismus betroffen sind. Von dieser Lähmung profitieren vor allem jene legalistischen, samtpfötigen Verbandsmuslime, die durch staatliche Kooperationen gestärkt und weiter ermuntert werden.

Es ist schon ein Skandal und macht zugleich unendlich traurig: Kirchen, Ministerien und Medien glauben allen Ernstes, gegen Rassismus und Muslimfeindlichkeit vorzugehen, wenn sie reaktionäre Kräfte hofieren und ihnen unkritisch eine Plattform bieten.“ (Sineb El Masrar: „Gutmütige Politik nutzt nur dem Islamismus“)

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