„‚Ihr werdet weniger deutsch sein‘, lacht Ferguson. ‚Ich kann nicht anders darüber denken. Kulturen ändern sich die ganze Zeit, auch aus anderen Gründen, nicht nur durch Migration. Und so wird Amerika eben ein lateinamerikanisches Land werden.‘ Denn was sei Hillary Clinton anderes als Evita in Argentinien oder dann Christina Kirchner? Clinton wolle Präsidentin werden, weil ihr Mann schon Präsident war. Und was schließlich sei Trump anderes als ein Caudillo? Er stehe für Machopolitik, prägend für den südlichen Kontinent. Und dann sagt Niall Ferguson diesen Satz: ‚Deutschland wird ein nahöstlicheres (Middle Eastern) Land.‘ Eurabia war die Phrase vor zehn Jahren. Die Demografie der muslimischen Welt werde ab 2050 sichtbar. Überall in Deutschland stünden dann mehr Moscheen. In England und in Frankreich sei das doch schon so. Die Alarmglocken läuten. Instinktiv denkt man an Houllebecq und sein Buch Die Alarmglocken läuten. Instinktiv denkt man an Houllebecq und sein Buch ‚Unterwerfung‘. Ferguson bleibt ruhig. Er will an eine Fusion unter unseren westlichen, demokratischen Bedingungen, mit Rechtsstaat, Trennung von Staat und Religion glauben.“
(Der renommierte Historiker Niall Ferguson in einem Interview mit der “Welt”)