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Wenn sich CNN in Aleppo verirrt

amanpour-petraeusCNN-Star-Journalistin Christiane Amanpour hatte in ihrer Sendung jüngst Ex-CIA-Chef General David Petraeus zu Gast, mit dem sie über die Lage in Syrien und die Optionen der Vereinigten Staaten sprach. Weniger bemerkenswert als Petraeus‘ Einschätzung der amerikanischen Möglichkeiten – eine Flugverbotszone in Syrien einzurichten sei „a straight-forward matter“ – war folgende Passage des Gesprächs:

Amanpour: So General, you brought up Grozny – obviously the specter of Islamism is something that terrifies Russia. That appears to be their motivating goal. What would you do to figure out how to get the US and Russia or some kind of cease-fire that’s meaningful for Syria?

Bei der Erwähnung Grosnys wurden bei Amanpour also nicht etwa Erinnerungen daran wach, wie die russische Armee unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung eine ganze Stadt dem Erdboden gleichmachte, sondern bei ihr firmierte das Gemetzel unter der Überschrift „Kampf gegen den Islamismus“. Das ließ sie sofort einen Bogen zum Krieg in Syrien ziehen, der – so ist es von russischer Seite tagein tagaus zu hören – ja auch ausschließlich ein solcher „Krieg gegen den Islamismus“ sei.

Es blieb General Petraeus überlassen, in seiner zurückhaltenden Art die skandalösen Implikationen von Amanpours Frage zurückzuweisen:

David Petraeus: First of all, I’m not sure that you could claim that the individuals who are trapped in Eastern Aleppo are Islamic extremists. Certainly we all – Russians, Americans, virtually all the countries in the world – abhor the Islamic extremists, the Islamic State, and the Jabhat Fatah al-Sham, the al-Qaeda affiliate in Syria. And of course we are intent on defeating them. We’d like to do that in a coordinated fashion with Russia. But what Russia is doing in Eastern Aleppo cannot be construed as going after just the Islamic State or the al-Qaeda affiliate. This is, again, going after a population that is trapped in that part of the city.

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