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Der ewige Aggressor Israel

Von Florian Markl

Manchmal ist die Berichterstattung über Israel dermaßen grotesk, dass einem fast die Worte fehlen. Aktuellstes Beispiel: Am Morgen stellte Israel nach einer ägyptischen Initiative seine Militäreinsätze gegen Stellungen der islamistischen Hamas im Gazastreifen ein. Die wollte von einer Unterbrechung ihres Terrorkrieges jedoch nichts wissen und feuerte weiter Raketen auf den jüdischen Staat. Nachdem es stundenlang nicht auf den fortdauernden Beschuss reagiert hat, nahm Israel zuletzt die Angriffe gegen die Hamas wieder auf. Nicht im Traum würde man auf diesen Ablauf der Ereignisse kommen, wenn man die Internetseiten österreichischer Medien betrachtet: Hierzulande heißt der Aggressor immer Israel.

Auf der Seite der Kronen Zeitung ist, ebenso wie beim Standard, wenigstens zu Beginn des Artikels auch zu lesen, dass die „radikalislamische Hamas“ die von Ägypten vorgeschlagene Waffenruhe „von Anfang an abgelehnt“ habe. In der Überschrift ist davon aber nichts zu finden: Israel bombardiert wieder Ziele im Gazastreifen“, steht da in großen Lettern geschrieben, versehen mit dem kleineren Zusatz: „Waffenruhe beendet“:

Der ewige Aggressor Israel

Auf der Kurier-Seite wird darüber informiert, dass der ewige Aggressor Israel sein blutiges Geschäft wieder aufgenommen habe: „Erneut israelischer Luftangriff auf Gazastreifen“ lautet hier die Überschrift, während darunter zu lesen ist: „Nach einer etwa sechsstündigen Feuerpause gehen die Angriffe offenbar weiter“:

Der ewige Aggressor Israel

Auch für die Salzburger Nachrichten ist klar, wer in dem Konflikt der „Angreifer“ ist:

Der ewige Aggressor Israel

Und die Kleine Zeitung spart sich auf ihrer Startseite überhaupt jeden Hinweis darauf, dass die Hamas ihren Raketenterror gegen Israel nie unterbrochen hat. Stattdessen heißt es nur kurz und knapp: „Die Waffenruhe ist beendet. Israel greift wieder an“:

Der ewige Aggressor Israel

 Die Sache ist so klar und eindeutig, dass sich jeder weitere Kommentar erübrigt.

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