„Doch Kaddor geht noch einen Schritt weiter: Dass der Antisemitismus heute im Nahen Osten weit verbreitet sei, liege vor allem am Nahostkonflikt, weiß sie zu berichten. Und darf damit in der Jüdischen Allgemeinen ein altbekanntes, antisemitisches Klischee aufwärmen, wonach die Juden am Judenhass selbst schuld sind. Überhaupt werde muslimischer Antisemitismus in diesen Tagen ‚allzu leicht‘ zum Thema gemacht, gibt sich Kaddor überzeugt. Der Fingerzeig auf Muslime bietet ‚rechtskonservativen Kreisen‘ die Chance, die ‚Last‘ des Nationalsozialismus ein wenig von den Deutschen zu nehmen, schreibt sie. Die Moral von der Geschicht’: muslimischen Antisemitismus gibt es (fast) nicht. Und wenn es ihn doch gibt, wahlweise deshalb, weil ihn die Juden provoziert haben oder rechtskonservative Kreise ihn instrumentalisieren. Oy vey.“ (Johannes C. Bockenheimer: „Muslimischer Antisemitismus? Alles halb so schlimm!“)