11. September 2001 – Wir vergessen nicht. Wir werden jeden Tag daran erinnert.

Von Thomas Eppinger

nine-elven-iiWarum ich den Fernseher eingeschaltet habe, weiß ich nicht mehr. Nur, dass gerade CNN lief. Es muss ziemlich genau 15:00 Uhr gewesen sein. Die Sprecherin berichtete, dass ein Flugzeug in den Nordturm des World Trade Centers gestürzt war. Im Hintergrund rauchte der Turm. Ich hatte kaum erfasst worum es ging, als ich ein Flugzeug in den Südturm krachen sah. Einen Moment lang dachte ich an ein Sportflugzeug, an den absurden Unfall eines Gaffers. Keine zwei Minuten danach schoss mir ein Name durch den Kopf. Osama Bin Laden. Die nächsten 36 Stunden habe ich mit dem Notebook vor dem Fernseher verbracht.

Kurz nach dem Fall der Türme konnte man die ersten Bilder von jubelnden Muslimen sehen. Sie tanzten, sie feierten den tausendfachen Mord. Abstoßender war nur noch die Kaltherzigkeit, mit der die deutsche Meinungselite 9/11 kommentierte.
Als „Kampf der Bösen gegen die Bösen“ beschrieb Botho Strauß die Anschläge und die Reaktion des Westens darauf.

Peter Sloterdijk bezeichnete den Anschlag als „Zwischenfall in amerikanischen Hochhäusern“ und meinte mit Blick auf die „Katastrophenlandschaft des 20. Jahrhunderts“: „Der 11. September gehört da eher zu den schwer wahrnehmbaren Kleinzwischenfällen.“
„Sie waren Phallussymbole“, beklagte Adrienne Goehler, grüne Kultursenatorin von Berlin, die „aggressive Symbolik“ der Türme „für Globalisierung, für Kapitalismus, für Weltmacht“.
Roger Willemsen sprach von der „Erhabenheit der Katastrophe“ und davon, dass 9/11 „den Terror des Amüsements“ unterbrochen hätte.

„Bush ist kein Mörder und Terrorist. Aber die Denkstrukturen sind gleich.“ (Ulrich Wickert)
„Symbole von Stolz und Reichtum und Arroganz. Solche Gebäude aufzurichten, das ist die äußerste Arroganz, und die Verletzlichkeit ist damit mit eingebaut.“ (Wolfgang Benz)
„Das war das größte Kunstwerk, das es je gegeben hat. Dass Geister in einem Akt etwas vollbringen, was wir in der Musik nicht träumen können, dass Leute zehn Jahre üben wie verrückt, total fanatisch für ein Konzert, und dann sterben. Das ist das größte Kunstwerk, das es überhaupt gibt für den ganzen Kosmos. Das könnte ich nicht. Dagegen sind wir gar nichts, als Komponisten.“ (Karlheinz Stockhausen)

„So bedauerlich der Tod von 7.000 Menschen in New York ist, gemessen an dem, was sonst noch geschieht auf der Welt, handelt es sich um eine Lappalie.“ (Wiglaf Droste)
„So was kommt von so was.“ (Flugblatt der DIE LINKE-Vorgängerpartei PDS). In „Kein Krieg, nirgends: Die Deutschen und der Terror“ hat Henryk M. Broder das moralische und intellektuelle Totalversagen penibel dokumentiert. Deutschland erhebt sich gerade zum moralischen Zuchtmeister Europas. Im Krieg der Barbarei gegen die Zivilisation hat es sich um Äquidistanz bemüht.

Seit jenem Tag vor 15 Jahren befasse ich mich mit dem Islam. Ich habe gelernt zwischen dem Islam und den Muslimen zu unterscheiden. Und ich habe erkannt, dass der Politische Islam die größte Bedrohung der freien Welt darstellt, vergleichbar der Bedrohung durch den Nationalsozialismus im 20. Jahrhundert. „Wir haben es mit einem neuen Totalitarismus zu tun. Nein, er ist nicht neu, er ist nur anders. Nach dem linken Faschismus der Sowjets, nach dem rechten Faschismus der Nazis, ist der Islamismus der Faschismus des 21. Jahrhunderts.“ (Leon de Winter)

9/11. Wir vergessen nicht. Wir werden jeden Tag daran erinnert.

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